Beschreibung
Eigenhändiger, signierter Brief der deutsch-österreichischen Schriftstellerin (Ps. Otto August) und Frauenrechtlerin Auguste von Littrow (1819-1890), Tochter des Arztes Ignaz Rudolf Bischoff Edlen von Altenstern (1784-1850). --- Über ein Angebot zum Ankauf von Kunstwerken. --- Datiert 18. Dezember 1861, wohl in Wien geschrieben (der Poststempel ist durch Entfernung der Marke nur noch teilweise lesbar). --- Seit 1839 war Auguste von Littrow mit dem Astronomen Karl Ludwig von Littrow (1811-1877) verheiratet, einem Sohn des Astronomen Joseph Johann von Littrow (1781-1840). Ihr Sohn Otto von Littrow (1843-1864) war der Erfinder des Littrow-Spektrometers. Ihre Tochter Gabriele von Littrow (1841-1912) heiratete später den Physiker Victor von Lang (1838-1921). Sie war Malerin, zumeist Porträtmalerin (unter dem Namen "Ella Lang"), und Schülerin von A. Eisenmenger, der ebenso im Salon ihrer Mutter verkehrte wie Franz Grillparzer, den Gabriele malte (Ölgemälde im Wien Museum Karlsplatz). --- Gerichtet an ihre Mutter Johanna von Bischoff, geb. Kuh (geb. * 4. August 1798 in Breslau, 28. August 1891 in Weinhaus) in Triest, die unter dem Namen Johanna von Bischoff mehrere Bücher mit wertvollen Erinnerungen veröffentlichte. --- Adressiert an "Frau Hofräthin von Bischoff, Via Santa Lucia, Casa Acerboni Nro. 1634, Triest." --- Briefpapier mit blindgeprägtem "LITTROW". --- Auszüge: "Liebe Mutter. [.] und schon schreibe ich wieder Dieß Mal eilig in Geschäften. Es sind mir Handzeichnungen von Ranftl, Schwind, Schrotzberg Oelskizzen von Amerling, Skizzen und Kontouren von Führich zum Verkauf angeboten ‒ Ich weiß selbst nicht wem das Album gehört hat ‒ es sammelte der Besitzer nach und nach Zeichnungen welche ihm die Künstler schenkten ‒ die Erben wollen es jetzt verkaufen wünschen aber nicht daß es bekannt werde ‒ daher ist keine Kunsthändlerkonkurrenz und die Preise nur die Hälfte des Werthes. Kleine Entwürfe von Ranftl von 2 fl. angefangen bis 15 fl., Thiergruppen u. Figuren ‒ 2 Skizzen von Ammerling den Besitzer verschieden darstellend zu 40 fl. beide biete ich Dir nicht erst an da Du dieß selbst genug hast. Ein wunderschöner Kopf von Schrotzberg 15 fl. Lebensgroß in zwei Kreiden Kontouren von Schaller zu 2 und 5 fl. ‒ 1 Zeichnung von Fendi, Jeroschinski(?) wie er zum Tode geführt wird laße ich gleichfalls beiseite. Domhausers Porträt nach Manschgo von ihm selbst gezeichnet wunderschön 12 fl. [.] Zeichnung von Stöber die griechischen Helden travestiert als Concordia-Gesellschaft vor Bier und Brathühnern 8 fl. [.]. Wer um 50 fl. auf Ein Mal kauft zalt nur 40 fl. Alles wird aber auch einzeln gegeben mit Beigabe. Wenn Du nur umgehend schreibst kann wohl noch zu Weihnachten Alles eintreffen. [.] Ich kann auch nach den Feiertagen über diese Sachen disponiren aber das Beste geht vorher weg. Alles ist wohl Dora war schon aus ‒ Grüße an Alle. Deine Auguste." --- Bei den erwähnten Künstlern handelt es sich u.a. um: -Johann Matthias Ranftl (1804 1854), österreichischer Maler und Grafiker -Moritz von Schwind (1804 1871), österreichischer Maler -Franz Schrotzberg (1811 1889), österreichischer Maler -Friedrich von Amerling (1803 1887), österreichischer Maler -Joseph von Führich (1800 1876), österreichischer Maler religiöser Themen und Historienmaler -Peter Fendi (1796-1842), österreichischer Porträt- und Genremaler, Aquarellist, Lithograf und Kupferstecher der Biedermeierzeit -Johann Manschgo (1800 1867), österreichischer Porträt- und Genremaler -Franz Stöber (1761 1834), österreichischer Maler. --- Postalisch gelaufen (mit Poststempeln); die Briefmarke wurde entfernt. --- Umfang: 3 Textseiten und eine Adressseite (21,7 x 13,9 cm); Format (zusammengefaltet): 5,6 x 13,5 cm. --- Zustand: Dünnes Papier gebräunt und etwas fleckig. Die Briefmarke wurde entfernt, dadurch kleiner Ausriss im Papier (mit geringem Buchstabenverlust). Das kleine Siegel ist öffnungsbedingt zweigeteilt (und leicht beschädigt). Bestandsnummer des Verkäufers ABE-1653679244154
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