Reseña del editor:
In Kombination mit einem ausführlichen Interview im Anhang, in dem Jorge Luis Borges über sein Leben und seine intellektuelle Entwicklung spricht, gibt dieser Band Auskunft über die schillernde und faszinierende Persönlichkeit des argentinischen Ausnahmeschriftstellers und Herausgebers der vorliegenden Reihe. Ob Literatur, Alchemie oder Mathematik kenntnisreich und belesen behandelt Borges diese Themen in den hier versammelten Erzählungen. In der wohl bekanntesten, Die Bibliothek von Babel, bildet eine Bibliothek voll scheinbar unverständlicher Bücher das Universum ihrer Bewohner. Tatsächlich enthalten die Bücher alle Kombinationen der 26 Buchstaben des lateinischen Alphabets und damit auch alle Texte der auf diesem Alphabet basierenden Sprachen. Die Bewohner bemühen sich, den Büchern und damit ihrem Dasein einen Sinn zu geben, vermeintliche Botschaften zu entschlüsseln. Die unterschiedlichsten und absurdesten Spekulationen werden angestellt. Und doch bleiben die Bewohner am Ende ratlos zurück. Blaue Tiger erzählt von einem Logikprofessor, der immer wieder von blauen Tigern träumt. Als er sich in Afrika nach ihnen auf die Suche macht, findet er stattdessen Steine derselben Farbe, die sich auf unheimliche Weise vermehren und dezimieren. Sie entziehen sich jeder Arithmetik und Mathematik. Der Besitz der Steine treibt den Mann beinahe in den Wahnsinn, bis er sie an einen Bettler weitergeben kann. In Utopie eines müden Mannes trifft der Ich-Erzähler auf einen Menschen der Zukunft, in der alles Überflüssige abgeschafft wurde: Regierungen, Städte, Besitz, der Buchdruck... Diese Ideen sind so vielseitig wie unvorhersehbar, die Lust an Grenzüberschreitung und Gedankenexperimenten wird offenbar. Die hier versammelten Erzählungen reißen den Leser mit und befreien ihn zumindest für einige Stunden von der Realität des Alltags. Ein idealer Einstieg in das Werk und Schaffen des Meisters der Phantastischen Literatur.
Biografía del autor:
Jorge Luis Borges, geboren 1899 in Buenos Aires, gilt heute als Meister der Phantastischen Literatur. Der begnadete Schriftsteller und Büchernarr wurde durch sein Elternhaus früh in Literatur und Philosophie eingeführt. Nach mehreren Jahren in Europa kehrte er 1921 nach Argentinien zurück, wo er als freischaffender Autor und Herausgeber und später als Bibliothekar arbeitete. Während der Jahre 1945 bis 1955 veröffentlichte er trotz Repressalien seitens des peronistischen Regimes zahlreiche Bücher und Aufsätze. Nach dem Sturz Perons wurde er zum Direktor der argentinischen Nationalbibliothek ernannt. Als er im Alter von 60 Jahren fast vollständig erblindete, nahm er Lehraufträge der verschiedensten Universitäten an und ging auf Vortragsreisen im In- und Ausland. Jorge Luis Borges starb 1986 in Genf.
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