Beschreibung
Reichsfreiherr Franz Xaver von Andlaw-Birseck war der Sohn des badischen Ministers Reichsfreiherrn Konrad Karl von Andlaw-Birseck (1763-1839) und dessen Ehefrau Sophie von Schakmin. Der badische Politiker Heinrich Bernhard von Andlaw-Birseck (1802-1871) war sein jüngerer Bruder. Franz Xaver von Andlaw-Birseck studierte an den Universitäten Freiburg im Breisgau, Landshut und Heidelberg Rechtswissenschaften und unternahm anschließend eine Grand Tour durch Italien, Frankreich und England. 1824 trat er in den badischen Staatsdienst, und zwar beim Ministerium des Äußern. Während dieser Zeit heiratete er auch seine Verlobte Katharina Hirsch. Nachdem er von 1826 bis 1830 und wieder von 1832 bis 1835 Sekretär der badischen Gesandtschaft in Wien gewesen war, ging er als Ministerresident 1838 nach München, 1843 nach Paris und 1846 als außerordentlicher Gesandter nach Wien. Im Jahre 1856 trat er in den Ruhestand und lebte seitdem meist in Baden-Baden. Er starb am 4. September 1876 in Bad Homburg vor der Höhe. Er schrieb Pariser Bilder" (Stuttgart, 1845), Erinnerungsblätter aus den Papieren eines Diplomaten" (Frankfurt a. M., 1857), Mein Tagebuch, 1811-61" (2 Bde., Frankfurt a. M., 1862), Die Frauen in der Geschichte" (2 Bde., Mainz, 1861), Sieben heilige Fürsten" (Regensburg, 1865) u.a. - Der Empfänger der auf Französisch abgefassten Briefe ist Jacques (Jacob) Mislin (1807-1878). Der aus ärmlichen Verhältnissen stammende Mislin konnte dank seines Onkels an der berühmten Lehranstalt von Porrentruy im Schweizer Kanton Bern studieren, wo er nicht viel später auch selbst unterrichten sollte. Der 1830 zum Priester geweihte kath. Theologe wurde 1836 auf Vermittlung des Grafen von Bombelle an den Wiener Hof berufen, wo er einer der Lehrer der Söhne von Erzherzog Franz Karl und Erzherzogin Sophie wurde und damit sowohl den zukünftigen Kaiser Franz Joseph wie auch Erzherzog Ferdinand Maximilian (später Kaiser Max von Mexiko) unterrichtete (u.a. auch in Erdkunde). Vor der Revolution von 1848 unternahm Mislin eine Pilgerreise von Wien über Budapest und Konstantinopel nach Jersusalem. Der danach erschienene Reisebericht wurde in mehrere Sprachen übersetzt und mehrfach nachgedruckt. In den folgenden Jahren leitete er die Bibliothek am Hof der Herzogin von Parma, Erzherzogin Marie Louise, wurde zum Abt von St. Maria von Deg (Ungarn), geheimer Kämmerer u. Hausprälat Papst Pius' XI., Apostolischer Pronotar, Kanoniker der Kathedrale von Großwardein, Träger zahlr. Orden (u.a. von Spanien, Parma u. des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem) sowie Mitglied zahlr. Akademien. Der Verfasser zahlr. Publikationen und Vertraute des belgischen Königs und des Grafen von Chambord blieb nach der Rückkehr von seiner Pilgerreise in Wien, wo er weiterhin in persönlichem Kontakt mit dem Kaiserhaus stand. - In einem numerierten, von Mislin eigenh. beschrifteten Papierumschlag. Sprache: Französisch Gewicht in Gramm: 500. Bestandsnummer des Verkäufers 35943
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Bibliografische Details
Titel: 16 eigenh. Briefe m. Unterschrift.
Verlag: Baden-Baden u. Wien, 1852-64.
Einband: Zus. 64 S., Kl.-8° bzw. 8°.
Signiert: Signatur des Verfassers