Beschreibung
Holzschnitt in fein differenziertem Abzug a. leichtem Bütten (Siebmuster; 14.5 x 10.3 Sujet/Platte 8 x 6 cm), unter der rechten Plattenecke in Bleistift voll signiert. Blatt leicht unregelmässig beschnitten, anflugweise min. stockfleckig (wenig bis kaum sichtbar). Gesamthaft recht gutes Exemplar. - - Nicht in INV ZBcollections - Sujet : nach rechts leicht abgedreht vor Initialen 'SVS' stehender und aus dem Bild blickender Uhu in fein differenzierter plastischer Gestaltung, im Hintergrund ev. Baumstämme mit Weltis Künstlerzeichen, linker und oberer Bildrand mit rechteckig verlaufendem Textband 'Exlibris Schweiz. Vereinssortiment', rechts unter der Platte voll signiert 'Fritz Urban Welti' - Kurze Geschichte des SVS : 1882 Festlegung der rechtlichen Grundlagen für eine (Einkaufs-) Genossenschaft für den Schweizer Buchhandel im Bahnhofbuffet Olten / 1885 Die Aktiengesellschaft Schweizerisches Vereinssortiment wird in eine Genossenschaft umgewandelt / 1968 Namensänderung: Aus dem SVS wird das Schweizer Buchzentrum (buchzentrum ch/geschichte, online) - In der fraglichen Zeit war der gelernte Buchhändler Fritz Hess (1901-1991) Geschäftsführer des SVS (Schweiz. Biogr. Archiv, 4, 1954, p. 66) und somit wohl der Auftraggeber Weltis, der auch ein heraldisches Exlibris für Fritz Hess gestaltete. -- Fritz Urban Welti (Zürich 1901-1974 Zollikon), von Zürich u. Zurzach AG. Maler und Holzschneider. Kaufmännischer Angestellter. Landschaften. Studien in Köln, Paris und Wien. Tätigkeitsbereiche: Holzschnitt, Oelmalerei, Druckgrafik (SIKART); auch als Illustrator tätig ('Zürichsee-Lieder', 1938) - F. U. Welti, Neffe von Albert Welti (i.e. wohl des Malers und Radierers, 1862-1912; s. Burgerbibliothek Bern), aus der Familie des Zürcher Welti-Furrer-Transportunternehmens (s. Firmenarchiv, in: Stadtarchiv Zürich VII.203), gem. eigener Hochzeitsanzeige seit Januar 1938 verheiratet mit Anna Pfister ('Zur gemeinsamen Wanderschaft haben sich entschlossen'). - Welti, ein primär selbständiger 'Gebrauchsgrafiker' für Akzidenzarbeiten und als 'Kleinmeister' in den div. Schweizer Künstler-Lexika wenig prominent aufgeführt, war ein eigenständiger, moderner und mit hintergründig-listigem Humor ausgestatteter, hauptsächlich im graphischen Bereich tätiger Künstler, der sich zumindest in der ersten Hälfte des 20. Jhs. vorzugsweise von Expressionismus, Surrealismus, Phantastischem Realismus und Neuer Sachlichkeit inspirieren liess. In den Dreissigerjahren betrieb er an der Oetenbachgasse 7 in Zürich sein Atelier als 'Stätte für freie und angewandte Malerei und Graphik', gem. eigenem Werbeprospekt: "Meine Spezialität: der Künstlerische Holzstich" und "Ich erteile individuellen Unterricht im Zeichnen und Entwerfen, Malen, Holzstechen und -schneiden, Linolschneiden, Radieren usw." (das Haus in der Nähe von Rennweg und Bahnhofstrasse besteht immer noch) - Einer weiteren Umzugsanzeige (in Holzschnitt) ist zu entnehmen: "Mein Atelier befindet sich ab 15. Januar 1940: Zürich I, Trittligasse 2 / die Wohnung wie bisher Rüschlikon, Seestrasse 70, Tel: 921-048" : das Atelier also neu im Haus 'Zum Sitkust' (im 15. Jh. Wohnhaus von Bürgermeister Hans Waldmann), der Wohnsitz wie bisher: die noble Rüschliker Villa Mazzucchi ('doppelgeschossige Halle mit grosszügigem Aufgang', vgl. zh ch/bin/zhweb/publish/regierungsratsbeschluss-unterlagen, Sitzung vom 10. Juni 2020, Trakt. 593, p. 1). -- PROVENIENZ : Sammlung Walter Karl 'Wa Ka' Buchmann (Saillans 1898-1966 Zürich), Grafiker u. Heraldiker. 3 Jahre Schüler an der Gewerbeschule Basel bei Burkart Mangold und Paul Kammüller für Malen, bei Alfred Soder für Radieren und Holzschnitt. Bildet sich bis 1919 für Malen auch bei Rudolf Löw und Heinrich Müller aus (KLS XX. Jh.) : ex Nachlass Mark Buchmann, (1922-2007), Sohn von Wa. Ka. Buchmann, Maler, Grafiker, Buchillustrator, Zeichenlehrer und Kunsthistoriker, 1964-1973 Direktor der Kunstgewerbeschule und des Kunstgewerbemuseums Zürich (vgl. SIKART u. KLS XX. Jh.). - Sprache: de. Bestandsnummer des Verkäufers G112316
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