Beschreibung
4°. 400 SS. Fotogr. Abbildungen a. 16 Tafeln i. Anhang. Gepr. OLn. (beige, laminiert) mit mont. Rückenschild u. gepr. Deckelemblem (Adler des Evangelisten Johannes). Erste Ausgabe. Wenig Alters- u. Gebrauchsspuren. Gesamthaft sauberes, recht gutes Exemplar. - - DABEI: Katharina Wäckerlin-Swiagenin, Bernhard von Clairvaux und sein Verhältnis zur Wissenschaft. SD aus Sudhoffs Archiv, Bd. 60/1976, H. 1, pp. 13-32, Brosch. (Widmungsexemplar) - PROVENIENZ : Prof. Dr. Fritz Büsser (Glarus 1923-2012 Zürich), kath., dann ref., bedeutender Zürcher Theologe und Kirchenhistoriker. 1968-1989 Professor für Dogmen- und Kirchengeschichte an der Universität Zürich. Ab 1970 Mitherausgeber der 'Zürcher Beiträge zur Reformationsgeschichte' (etc.; HLS) - "Kosmos, die Welt, reicht vom Grössten zum Kleinsten und vom Stofflichen zum Geistigen hin. Die Welt des Mittelalters: darunter wäre alles zu verstehen, was im Horizont der damaligen Menschen lag, die besondere Weise, wie sie sich auf ihrer Erde einrichteten. [.] Es war ein Wesenszug der Mittelalterlichen selbst, dass sie jedes Ding und Geschehen von einer Allordnung her deuteten. [.] Von Kosmos und Mittelalter reden wir, weil die Worte uns etwas sagen. Doch übersehen wir nicht, dass das Wort Kosmos vor tausend Jahren ungeläufig und ein Wort wie Mittelalter nicht vorhanden war. Wir entnehmen daraus die Mahnung, die Worte jeweils mit Bedacht einzusetzen und der Geschichte mit ihnen nichts Fremdes aufzuzwingen. Für den abgesteckten Zeitraum gliedert sich das Buch in zwei Teile. Der erste behandelt die karolingisch-ottonische Welt [rund 800 bis 1050] als eine ungefähre Einheit auf eine mehr querschnittliche Weise [.]. Der zweite Teil zeigt dann, wie in der gregorianischen Epoche (rund 1050 bis 1150) aus dem alten Gefüge neue Kräfte vorbrachen, aus denen alsbald die vielgefeierte, hier nicht mehr einbezogene Welt der Kathedralen und Minnelieder, des Stauferglanzes und der höfischen Kultur, des Bettlers [Franziskus] von Assisi und der aristotelischen Scholastik sich entfalteten. Indem dieser Teil nicht allein herausarbeitet, was gewonnen, sondern ebensosehr, welcher Preis notwendig dafür gezahlt wurde, erhält die vorangehende Periode ihr volles Relief. [.] Der Gesichtskreis beschränkt sich auf die Hauptländer der damaligen Kultur, Deutschland, Frankreich und Italien, sowie England." (etc.; p. 5) - Mit detailliertem Inhaltsverzeichnis u. Register -- Wolfram von den Steinen (Colonie Alsen a. Wannsee b. Berlin 1892-1967 Basel), Sohn des Ethnologen Friedrich Wilhelm Karl (1855-1929); konfessionslos, ursprüngl. Deutscher, seit 1950 Schweizer; Historiker, Mediävist; Studium der klassischen Philologie, Geschichte und Kunstgeschichte, 1921 Promotion, 1928 Habilitation in Basel, 1938 a.o. Professor für mittelalterliche Quellenkunde und allg. Geschichte des Mittelalters in Basel. "Er vertrat eine ideen- und geistesgeschichtliche Interpretation des Mittelalters und publizierte insbesondere über herausragende Persönlichkeiten, so über Anselm von Canterbury und Bernhard von Clairvaux (1926) oder Notker den Stammler (1948)." (HLS) - "Der monumentalistischen Geschichtsschreibung des George-Kreises stilistisch und konzeptionell verpflichtet [.]. [.] Neben eigener Dichtung blieb dem Einfluß Georges die Konzentration auf historische Größe sowie eine grundsätzliche, durch die Erfahrungen des 2. Weltkriegs zusehends zukunftspessimistische Distanz zur Moderne geschuldet. [.] Das Frühmittelalter als Periode christlicher Einheit setzte Steinen in 'Der Kosmos des Mittelalters' (1959) in Kontrast zur Auflösung universaler Ordnung im Zeitalter von Investiturstreit und Scholastik. In dezidiert interdisziplinärem Zugriff stellte Steinen philologische, literarische und kunsthistorische Zugänge in den Dienst kulturgeschichtlicher Deutung." (J. Keupp, in: NDB 25, 2013) -- VERSANDKATEGORIE / Weight category / Poids 2 kg - Sprache: de. Bestandsnummer des Verkäufers H080921
Verkäufer kontaktieren
Diesen Artikel melden