Beschreibung
5. ev. unveränderter Nachdruck. Wohl lithogr. Faltkarte dreifarbig schwarz/braun/blau (Blattgrösse 78.5 x 94 cm, in 28 Segmenten) mit OVorderdeckel (Titel; blau) u. ORückendeckel. Leichte Alters- u. Gebrauchsspuren, VDeckel mit Zürcher Buchhhändleretikette u. hs. Besitzervermerk mit militär. Zusatz. Gesamthaft sauberes, recht gutes Exemplar - - Götsch 68; diese Version nur in BV Alexandria u. KB Graubünden - Aequidistanz 30 m - Im Fusssteg mit Vermerk: Horizont : Pierre du Niton 376,86 m, alter Wert - Besitzervermerk mit Zusatz: 'Bat. 148' (ev. das Zürcher Territorial-Bataillon 148, Reg. 79; vgl. Brunner, Heereskunde 1938, p. 226, allerdings pro ca. 1937) - Diese (Titel-) Version erstmals 1924; Götsch zählt allein für dieses Jahr 7 unveränderte und 4 veränderte Auflagen; für 1935 zuerst 5, dann noch 6, und 1944/1 Auflagen - Bemerkenswert grossräumige, quasi 'reichhaltige', sowohl geographisch, topographisch und geologisch, als auch verkehrs- und militärhistorisch bedeutende Aufnahme in politisch kritischer und schwieriger Zeit - Die durch Gebirge, Gletscher, Flussläufe, einige kleinere Seen, sowie Verkehrsstränge markant geprägte Darstellung umfasst die alpine Grossregion von Wassen N, Disentis NO, Lukmanierpass u. Scopi (3200 m.ü.M.) O, Anzonico, Chironico, u. Altirolo SO, Region Val Lavizzara mit Peccia, Comune di Biasca u. Basodinogletscher S, Blinden- od. Blinnenhorn mit Gries- u. Hohsandgletscher, sowie der vergletscherten Strahlgräte SW, Grimselsee u. Aelplistock W, Guttannen WNW, sowie das Berner Nessental NW, im Zentrum der Aufnahme: der Gotthardpass mit mehreren Seen unterschiedlicher Grösse - Besonders eindrückliche Gletscherformationen prägen das Bild v.a. im NNW um Sustenhorn u. Rhonestock, etwas bescheidener in den Ausmassen die in W-O-Richtung sich dehnenden Getscher von Blashorn, Saashörnern u. Pizzo Rotondo bzw. Lucendro - Die Zusammensetzung verwendete im Kern v.a. die Siegfriedkarten 398 (Andermatt), 411 (Six Madun), 491 (St. Gotthard) u. 503 (Faido), für die Randgebiete entspr. Streifen der jew. anliegenden Kartenblätter, insgesamt 16 Bll. Die Darstellung geht also weit über die Aufnahme von Bl. 491 der Siegfriedkarte von 1872 ff. hinaus. -- Abgesehen von der Bedeutung als historische Nord-Süd-Transversale war der Gotthard ca. ab Ende des 18. Jhs. von zunehmend militärischer Relevanz (Suworowzug 1799) : "Wegen des Eisenbahnbaus [Göschenen-Airolo 1882] sowie der Erstellung mehrerer Strassen in den 1860er Jahren (Axenstrasse, Furka, Oberalp) und der Veränderungen der politischen Konstellation in Europa nach der deutschen und der italienischen Einheit kam dem Gotthard nun eine neue strategische Bedeutung zu, die v.a. den dt. und ital. Generalstab beschäftigten. Ab 1886 wurde in Airolo die erste Festung [.] errichtet, mehrere grosse Anlagen folgten bis 1920. Ihren Höhepunkt fand die Idee der Alpenfestung während des 2. Weltkriegs im Konzept des Réduit, welches den Gotthardraum ins Zentrum des Abwehrdispositives rückte. [.] Mit den Ende des 20. Jh. eingeleiteten Armeereformen (Armee 95, Armee XXI) verloren die Befestigungswerke an Bedeutung." (HLS, Gotthardpass, Abschn. 7; vgl. Lemma Befestigungen, Abschn. 3) -- "Überdrucke sind Kartenzusammensetzungen und bestehen aus mehreren Teilen von verschiedenen Karten. Sie können einen neueren Stand aufweisen, da Ergänzungen auf den Überdruckplatten einfacher nachzuführen waren, als auf den Originalplatten. [.] Ursprünglich waren Überdrucke vor allem für das Militär bestimmt." (Götsch 65) - "Wie von den Karten 1 : 25 000 wurden auch von diesen [50'00er-] Karten Exkursions-, Ski- und Wanderkarten etc. abgeleitet. Die gleichen Karten sind teilweise auch wieder als Militärkarten zu finden, wobei man nicht immer einen inhaltlichen Unterschied feststellen kann." (Götsch 68). - Sprache: de, it, rm. Bestandsnummer des Verkäufers MV101908
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