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Die Kinder des Sisyfos: Zwielicht: Die Kinder des Sisyfos: Bd 2 - Hardcover

 
9783920862583: Die Kinder des Sisyfos: Zwielicht: Die Kinder des Sisyfos: Bd 2
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Críticas:
Mit Peter Weiss teilt Schöfer das strenge Exerzitium, dass eine Ästhetik und Poetik im Handgemenge im Widerstand gegen den Faschismus bei Weiss, in den politischen Kämpfen und Auseinandersetzungen in der alten Bundesrepublik bei Schöfer entwickelt werden muss: dass Kunst und vor allem Literatur (aufkläriersichen Eingedenkens) nicht bloß vergnügen, sondern ebenso auch belehren und - politisch wie auch moralisch - durchaus nützen sollen und können. Das ist hier ... heute liebenswert anachronistisch, denn es geht um Realismus und Parteilichkeit bzw. Engagement, was in Zeiten von Postmoderne und Popkultur nur noch höhnisches Gelächter nach sich zieht. Engagement bei Schöfer bedeuet aber nie eine plakative agitatorische Art und Weise, sondern ist vermittelt, reflektiert und mithin distanziert. Das macht die besondere Bedeutung des Texte aus - jenes ersten Teils, der die Entwicklung von Viktor Bliss in den wilden Jahren um 1968, auf der Straße, im Theater, an der Diskurs- und Diskussions-Front zeigt, und auch wieder des neuen, nun abgeschlosssenen zweiten Teil, der die bleierne Zeit (M.v.Trotta) der Post-68er-Jahre behandelt: eine zersplitterte Linke. Die ersten Akw-Großdemonstrationen (Brokdorf, Kalkar, Wyhl), Betriebsbesetzungen und - von besonderer Bedeutung - die Werkkreisbewegung, schließlich aus der Ferne so nah die RAF-Aktionen und die staatlichen Reaktionen darauf samt der Diskussionen um Gesetzesverschärfungen einerseits, um die Stellung der Linken zur Gewaltfrage andererseits. Schöfer versteht es, seine Protagonisten - Vertreter der Linken, ob nun innerhalb oder außerhalb der Parteien - in die Auseinandersetzungen der Zeit, die politischen Kämpfe wie diskursiven Verwicklungen auf unterschiedlichsten Feldern /Liebe und Sexualität als ganz besonderes Gebiet (exzellent geradezu Schöfers Begabung fürs Sinnlich-Erotische!) - Taktik und Strategien der Linken - Funktion und Bedeutung von Literatur und Kunst) hineinzuführren und dabei dann insgesamt ein dichtes Zeitpanorama zu gestalten. Schöfer hält bei allem Enagement, Distanz zu den Dingen und Ereignissen. Er bleibt der Beobachter, der mal kühl nüchtern bilanziert, dann wieder aus der Bewegung heraus, aus dem Inneren der Vorgänge gleichsam Zeit-Geschichteveranschaulicht. ... Sollte Erasmus Schöfers ehrgeiziges Romanprojekt einmal seinen Abschluss finden, mit dem Heranführen bis an die Zeit um 1989, dann hielte man mit diesen vier Bänden einen gewaltigen Zeitroman über die Geschichte und Entwicklung der alten Bundesrepublik in Händen. ... Das ist nicht eben wenig. Kommende Generationen werden es Schöfer zu danken wissen. (rof. Dr. Werner Jung KÖLNER STADTREVUE)

Die 70er Jahre waren verdammt lang. Wie lang, daran erinnern uns die 600 Seiten von Erasmus Schöfers letztem Roman Zwielicht . Und man wäre nicht traurig, wenn das eigentümlich aufregende Buch noch ein paar hundert Seiten mehr hätte. ... Die große Kunst von Schöfers Roman besteht darin, dass er den Ausgang der Geschichte nicht kennt. Er führt uns mitten in den Tumult der Ereignisse aus der Perspektive noch längst nicht geplatzter Träume. Zurück ins Zwielicht eines gelebten Aufbruchs, der denen, die ihn suchten, bald den Boden unter den Füßen wegriss. Die Avantgarde, die die Geschichte in die Hand nehmen wollte, blieb unentrinnbar in sie verstrickt. Schöfers Helden sind keine Heroen, die sich im Glanz höherer und purlauterer Überzeugungen sonnen. Der Betriebsrat Manfred Anklam, der literarische Journalist Armin Kolenda und der Historiker Viktor Bliss sind keine strahlenden Revolutionsführer, sie sind Skeptiker, die laufend die Erfahrungen machen müssen, ihren eigenen Ansprüchen nur höchst unvollkommen zu entsprechen. Sie lernen, sich selbst in Frage zu stellen. Nicht zuletzt in der Liebe, in ihren eigenen bürgerlichen Lebensvorstellungen. ... Nach Schöfers Biographie könnte man glauben, er habe jetzt einen politisch ergreifenden, mehr oder weniger volkstümlichen Roman geschrieben. Doch das Gegenteil ist der Fall. Ihn scheint vor allem die Frage zu beschäftigen, was kann die Literatur zur Deutung dieser Vergangenheit beitragen? Und man darf sagen, Schöfer hat jenen Jahren ihre Vieldeutigkeit zurückgeben. Indem er von nichts als Schwierigkeiten erzählt, hat er den inzwischen zerschlissenen Weltverbesserungsträumen ihre Größe zurückgeben. (Walter van Rossum, Deutschlandfunk)

Sein unzeitgemäßer Zeitroman ist ein großes und anspruchsvolles Unternehmen, ein Textarchiv der gesellschaftlichen Auseinandersetzungen, eine Literaturgeschichte in der Literatur, in die Schöfer Gedichte von sich und anderen aufgenommen hat, Rezensionen und Rundfunkinterviews und hin und wieder eine anrührende Liebesgeschichte. ... ein Romanzyklus gegen die Resignation ..., ein Mittel gegen linke Melancholie. (taz)
Reseña del editor:
Von den vier geplanten Romanen zur Geschichte der Bundesrepublik Deutschland zwischen 1968 und 1989 liegt hier der zweite vor: »Zwielicht«. Nach dem 2001 erschienenen Roman »Ein Frühling irrer Hoffnung« entwirft Schöfer in »Zwielicht« ein breites Panorama der siebziger Jahre, in deren Verlauf viele Reformanstöße der Achtundsechziger weiterentwickelt werden. Die lange verdunkelte Arbeitswelt und die Natur werden in Bürgerinitiativen, in der Arbeiterbewegung und in der Literatur neu entdeckt. Gleichzeitig rüstet der demokratische Staat, in Abwehr der militanten Herausforderung durch die Gewalttäter der RAF, seine Gesetze und polizeilichen Machtmittel auf und setzt sie mit wachsendem Nachdruck auch gegen die außerparlamentarische Bewegung ein. Schöfer schildert Menschen, die in dieser zwiespältigen Entwicklung der Gesellschaft als handelnde Demokraten ihren Weg suchen. Der Geschichtslehrer Viktor Bliss und der Betriebsrat Manfred Anklam, die Akteure des achtundsechziger Romans, werden in neuen Lebenskonstellationen verfolgt, während als dritte Hauptperson Armin Kolenda, ein angehender Journalist, beim Kampf gegen das Atomkraftwerk Wyhl seine große Liebe und unter den schreibenden Arbeitern des Werkkreises Freunde und Gegner findet. Mit heutigen Leserinnen und Lesern erforscht Schöfer in packenden und anrührenden Erlebnissen seiner literarischen Personen die geschichtliche Wahrheit eines erregenden Jahrzehnts unserer unmittelbaren Vergangenheit.

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  • VerlagDittrich, Berlin
  • ISBN 10 3920862589
  • ISBN 13 9783920862583
  • EinbandTapa dura
  • Auflage1
  • Anzahl der Seiten593

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Erasmus Schöfer
Verlag: Dittrich, Köln (2004)
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Schöfer, Erasmus
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Buchbeschreibung Hardcover. Zustand: Gut. 593 S. ; 21 cm. HC/Gebunden mit Schutzumschlag. Zustand: Gut, eher ungelesen (Innen); Großer Schrifteintrag vor dem Titelblatt; Es gibt 1 Leseknick; Vorsatzblatt vorne, Seitlicher u. unterer Schnitt haben Flecken; Einband (Außen) hat geringe Gebrauchsspuren; Schutzumschlag (hat geringe leichte Gebrauchsspuren); * Die Photos sind original von uns erstellt worden, u.a. erkennbar an einem kleinen weißen Stück Papier im oberen Schnitt. Ab und an verwenden Suchmaschinen Verlagsphotos, bei den Portalen selbst, werden aber nur unsere Originalphotos gezeigt. Bestandsnummer des Verkäufers 940056

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Norbert Kretschmann
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Buchbeschreibung Gebundene Ausgabe. Zustand: Sehr gut. 593 Seiten; Schutzumschlag an den Rändern minimal berieben/bestossen. Hellroter Leinenbuchdeckel + Innenteil tadellos - u n g e l e s e n - keine Risse, Knicke, Anmerkungen. ! KEIN Mängelexemplar! Altersbedingt minimal nachgedunkelt. Versand aus München als Päckchen V168 Sprache: Deutsch Gewicht in Gramm: 815. Bestandsnummer des Verkäufers 56005

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